"GOLDENE KAMERA Nachwuchspreis": Louis Hofmann

Nachwuchspreis-Veteran Edin Hasanovic überraschte seinen 20-jährigen Nachfolger mit der GOLDENEN KAMERA für herausragende Schauspieltalente.

Die Verblüffung stand ihm ins zarte Gesicht geschrieben. Als Moderator Steven Gätjen und Edin Hasanovic mit Hilfe des Lichttechnikers Jerry dafür sorgten, dass das Spotlight auf dem ahnungslos im Publikum sitzenden Louis Hofmann stehen blieb, konnte es der junge "Dark"-Star nicht fassen: "Was darf ich denn erzählen? Herrlich!" Danach bedankte sich Louis überschwänglich bei seinen Eltern, die es ihm ermöglicht haben, seinen Traum zu leben. Denn – so stellte er verschmitzt lächelnd fest: "Ich mach das ja schon seit 10 Jahren."

Überraschter Nachwuchspreisträger 2018: Louis Hofmann

Die Preisträger der GOLDENEN KAMERA 2018

Dass Louis Hofmann nie eine Schauspielschule von innen gesehen hat, mag man angesichts seiner darstellerischen Reife kaum glauben. Erste Erfahrungen vor der Kamera sammelte der in Bensberg geborene und in Köln aufgewachsene Wahl-Berliner im Alter von 10 Jahren als lausbübischer Tester in der WDR-Verbrauchersendung "Servicezeit". Seinen Einstand als Schauspieler gab Hofmann dann 2010 als Filmsohn vom Dienst: zunächst von Edgar Selge im TV-Drama "Der verlorene Vater" und danach von Heino Ferch in Matti Geschonnecks TV-Thriller "Tod in Istanbul".

Nachwuchspreisträger Louis Hofmann im Interview

Ein Jahr später wurde das vor Spielfreude sprudelnde Naturtalent von Hermine Huntgeburth als "Tom Sawyer" besetzt. Eine Erfahrung, die beim plötzlich im Rampenlicht stehenden Kinderstar den sich bereits abzeichnenden Berufswunsch vollends zementieren sollte: "Ich möchte Schauspieler werden und tue alles dafür." Den mit großer Entschlossenheit in Angriff genommenen endgültigen Übergang ins ernsthafte Darstellerfach vollzog Louis Hofmann 2015 im Kinodrama "Freistatt". Für seine bravouröse Darstellung eines rebellischen Jugendlichen, der in den 1960er Jahren in ein mit eiserner Hand geführtes Fürsorgeheim abgeschoben wird, wurde der bekennende Fan des feinfühligen Schauspielstils von Tom Schilling beim Bayerischen Filmpreis und beim Deutschen Schauspielerpreis als bester Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet.

Diesen hochverdienten Vorschusslorbeeren trug Louis Hofmann in der Folge mit herausragenden Charakterdarstellungen Rechnung. Beispielsweise im dänischen Oscar-Kandidaten "Unter dem Sand – Das Versprechen der Freiheit" (2016), in dem Hofmann als junger deutscher Kriegsgefangener zum Minenräumen gezwungen wird. Oder in der Romanverfilmung "Die Mitte der Welt" (2016), in der Hofmann als schwuler Sohn einer alleinerziehenden Mutter seine erste große Liebe erlebt.

Im Cybermobbing-Fernsehdrama "Das weiße Kaninchen" (2016), in dem sich der charmante Sympathikus mal von ganz anderer Seite zeigte und eine Mitschülerin mit freizügigen Fotos drangsaliert. Und natürlich in der deutschen Netflix-Produktion "Dark", in der Hofmann als depressiver Jugendlicher, der am mysteriösen Selbstmord des Vaters zu zerbrechen droht, seiner zum Markenzeichen gewordenen Sensibilität meisterlich Ausdruck verleiht.

Galerie: Das war die GOLDENE KAMERA 2018